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Auswirkung der Digitalisierung auf die psychische Gesundheit von Jugendlichen

Im Jahr 2024 startete die internationale «BootStRaP»-Studie im Rahmen eines europäischen Horizon-Projekts, an der Forschende aus 14 Ländern beteiligt sind. Ziel der Studie ist es, die negativen Auswirkungen der Digitalisierung auf die psychische Gesundheit junger Menschen durch Veränderungen in der Gesundheitsversorgung und in der Sozialpolitik zu verringern. Die Forschenden der Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie verantworten die Studie in der Schweiz sowie die Rekrutierung der Studienteilnehmenden an den Schulen in neun Ländern.

Prof. Dr. med. Dipl.-Psych. Susanne Walitza, Direktorin Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie

Prof. Dr. med. Dipl.-Psych. Susanne Walitza, Direktorin Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie

Jugendliche verbringen viele Stunden pro Woche im Internet und mit sozialen Medien. Das kann sich schädlich auf die Psyche auswirken. Forschende der Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie gehen in einem europäischen Horizon-Projekt diesem Nutzungsverhalten auf den Grund. Die Einzigartigkeit der Studie liegt in der aktiven Beteiligung junger Menschen. In einem zweiten Schritt sollen zudem niederschwellige und personalisierte Interventionen entwickelt werden. Die Teilnahme von Schülerinnen, Schülern und Lehrpersonen stellt somit auch den wichtigsten und komplexesten Teil dieses Projekts dar. Schülerinnen und Schüler im Alter von 12 bis 16 Jahren beteiligen sich mithilfe einer speziell für dieses Projekt entwickelten App, die ihre Online-Aktivität aufzeichnet.

Das Vorgehen war anspruchsvoll: Zunächst wurde die App entwickelt und die Fragebögen mussten in die Sprachen der an der Studie beteiligten Länder übersetzt werden. Später wurden in jedem beteiligten Land den Schulleitungen und den Eltern die Ziele des Projekts vorgestellt. In der Schweiz wurden anschliessend die Schülerinnen und Schüler vor Ort, im Klassenzimmer, von den Forschenden der Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie über die Studie informiert.

Die App sendet den Teilnehmenden Fragen zu ihrem Wohlbefinden, zu ihrer Stimmung und zu ihrer Internetnutzung und wertet bestimmte Parameter aus, die ständig von ihren Telefonen aufgezeichnet werden wie beispielsweise die Internetnutzungszeit, die Zugriffsdauer und die Interaktion mit Inhalten. Diese Faktoren helfen den Forschenden, Verhaltensmuster und Risikofaktoren festzustellen sowie besser zu verstehen, wie und wann die Mediennutzung der Gesundheit schaden kann.

Entwicklung internationaler Leitlinien zur Internetnutzung

Unter Berücksichtigung der von den Schülerinnen und Schülern gesammelten Daten sollen internationale Leitlinien für eine gesündere Internetnutzung erarbeitet werden. Zudem soll festgehalten werden, wie persönliche Verhaltensänderungen die Risiken verringern und dazu beitragen können, eine mögliche problematische Internetnutzung in Zukunft zu verhindern.

Das auf fünf Jahre angelegte europäische Horizon-Projekt wird auch von der Bildungsdirektion des Kantons Zürich unterstützt. Anfang 2025 konnten bereits circa 200 Schweizer und über 1’000 Schülerinnen und Schüler in Europa in die Studie eingebunden werden. Es wird erwartet, dass über den Zeitraum von fünf Jahren europaweit etwa 4’000 Jugendliche an der Studie teilnehmen werden.

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