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Evaluation der Krisen-
intervention für Jugendliche - Life

Das Behandlungsprogramm der Krisenintervention für Jugendliche – Life fokussiert auf die Stärkung der eigenen Ressourcen der behandelten Jugendlichen. Die Evaluation 2024 belegt, dass mit dem Angebot signifikante Therapieerfolge erzielt werden konnten.

Das von der Heubergstiftung unterstützte Vorgehen verfolgt das Ziel, die klinischen Angebote der Krisenintervention für Jugendliche - Life systematisch zu evaluieren und auf der Grundlage fundierter Evidenz gezielt zu optimieren. Spezifische Ziele sind neben der Bewertung der Behandlungseffektivität auch ein verbessertes Verständnis für die Ursachen von Krisen im Jugendalter, für mögliche Schutzfaktoren und für eine Verbesserung der Resilienz.

Im zweiten Jahr des Bestehens der Krisenintervention für Jugendliche - Life gab es 216 Anfragen mit Screening-Gesprächen, aus denen 110 Aufnahmen von Jugendlichen resultierten. Um Risiko- und Schutzfaktoren sowie Behandlungsergebnisse zu erfassen, wurden ein umfassendes Befragungs- und Untersuchungssetting etabliert sowie systematische Daten zu vier Zeitpunkten von den Jugendlichen, deren Eltern und den zuständigen Therapeuten erfasst. Die aktuellen Aufnahmedaten (n = 104) zeigen, dass die Jugendlichen, die in der Krisenintervention für Jugendliche - Life behandelt wurden, sehr beeinträchtigt waren.

Die Jugendlichen beschreiben selbst deutlich erhöhte Werte für klinisch relevante Probleme und Dysfunktionen im Vergleich zu gesunden Jugendlichen. Sie haben zum Beispiel erhebliche Schlafstörungen und eine als niedrig empfundene Lebensqualität (nach Youth Self Report, WHO-5 Well-Being Index). Eine Vielzahl der in der Krisenintervention für Jugendliche - Life behandelten Jugendlichen berichtete über Suizidversuche (41 %) und noch häufiger traten nicht-suizidale Selbstverletzungen (über 70 %) auf.

Nach der Behandlung in der Krisenintervention für Jugendliche - Life waren erfreulicherweise signifikante Verbesserungen zu verzeichnen, insbesondere bei den Schutzfaktoren wie soziale Verbundenheit, psychische Resilienz sowie Wohlbefinden und Lebensqualität. Dieses Ergebnis macht Mut, denn das Behandlungsprogramm der Krisenintervention für Jugendliche - Life setzt in erster Linie auf die Stärkung der eigenen Ressourcen der Jugendlichen, die Bedeutung von sozialen Beziehungen und auf die Verbesserung des Selbstwerts.

Mit der wachsenden Anzahl von Patientinnen und Patienten werden verlässlichere Aussagen über die Zusammenhänge zwischen Risiko- und Schutzfaktoren sowie im Hinblick auf die Behandlungsergebnisse möglich. Sie sorgen langfristig für ein besseres Verständnis der Krisen im Jugendalter. Die Behandlungsangebote können entsprechend auf dieser Basis weiterentwickelt werden.

Mit digitalen Mitteln langfristige Interventionen ermöglichen

Ein weiterer Forschungszweig untersucht, welche Faktoren im Alltag der Teilnehmenden die mentale Gesundheit fördern und wie sich psychische Symptome im täglichen Leben verändern. Zu diesem Zweck wurden zwei App-basierte Strategien implementiert, die im Jahr 2024 überarbeitet und an die Forschungszwecke angepasst wurden.

Die von Nina Traber-Walker und KD Dr. med. Maurizia Franscini entwickelte «Robin Z App» und ihre grafische Komponente «Robin View» wurden auf eine Version 3 updatet. Diese App dient als therapeutisches Werkzeug zur Stärkung der Therapie-Compliance und des Fortschritts während eines Behandlungsplans. Gleichzeitig wurde die «CORA-App», die von Tobias Kowatsch und Prof. Dr. phil. Birgit Kleim entwickelt wurde, für den Einsatz bei Jugendlichen neu programmiert. Sie kombiniert aktive Fragebogendaten mit passiver Datenerhebung und ist derzeit als Forschungsinstrument konzipiert, um die Vorhersage von Suizidgedanken zu präzisieren. Beide Apps werden künftig in einer Subgruppe von Patientinnen und Patienten der Krisenintervention für Jugendliche - Life eingesetzt und evaluiert. Mit diesen digitalen Strategien sollen langfristig präzisere und individualisierte Interventionen zur Suizidprävention entwickelt werden, um Jugendliche mit psychischen Belastungen effektiver zu unterstützen.

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