Innovation bei schwer behandelbaren Depressionen
Depressionen gehören zu den weltweit häufigsten psychischen Erkrankungen. Obwohl es viele bewährte Therapiemethoden gibt, gilt rund ein Drittel der Betroffenen als therapieresistent. Innovative Ansätze geben Menschen mit schwer behandelbaren Depressionen neue Hoffnung.

Prof. Dr. med. Sebastian Olbrich, Stv. Chefarzt und Leiter Zentrum für Depressionen, Angsterkrankungen und Psychotherapie
Grundsätzlich gilt es zu bedenken, dass viele Menschen unter Depressionen leiden. Im Laufe des Lebens sind rund 10 bis 20% der Bevölkerung, das heisst jede beziehungsweise jeder Fünfte, betroffen. Häufig macht sich die Depression zunächst durch eine gedrückte Stimmung – wie der Begriff sagt: durch eine depressive Verstimmung – bemerkbar. Es gehören aber auch Lustlosigkeit, Antriebslosigkeit und Energiemangel zu den häufigen Symptomen. Weitere Symptome der Depression betreffen zahlreiche verschiedene Bereiche des menschlichen Körpers: Appetitlosigkeit und Schlafprobleme sind weit verbreitet, häufig sind auch die Konzentration und die körperliche Leistungsfähigkeit reduziert, sodass die Depression zwar viele Menschen betrifft, bei jeder Person aber andere Merkmale hervorruft. Dies macht es denn auch so schwierig, die Depression tatsächlich zu erkennen und rechtzeitig die bestmöglichen Behandlungen einzuleiten.
Bei leichteren oder mittelgradigen Depressionen ist die Psychotherapie das Mittel der Wahl. Das bedeutet, die Therapeutin oder der Therapeut beginnt, in gesprächstherapeutischen oder anderen therapeutischen Sitzungen gemeinsam mit der Patientin oder dem Patienten die Probleme aufzuarbeiten. Wenn das nicht ausreicht, wird die Therapie ab mittelgradigen Depressionen durch Pharmakotherapien ergänzt und die Patientinnen und Patienten werden zusätzlich mit Medikamenten behandelt. Stellt sich nach mehreren Wochen der Behandlung keine Besserung ein, eskaliert man die Therapie. Es werden andere, zusätzliche Behandlungsmethoden angewendet, um zu einem Behandlungserfolg zu gelangen, das heisst, zu einem Ansprechen auf die Therapie oder gar zu einer Remission, einem Verschwinden der Symptome.
Diese weiteren innovativen Behandlungsmethoden, die im Rahmen unserer Sprechstunde Second Opinion Depression individuell auf die betroffenen Patientinnen und Patienten zugeschnitten werden, stellen wir im folgenden Video vor.