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Krisenintervention für Jugendliche - Life

Jugend in der Krise bedeutet heute vor allem, wie Jugendliche mit den aktuellen gesellschaftlichen und ökologischen Veränderungen umgehen. Die drohende Klimakatastrophe, die Pandemie, der Krieg in der Ukraine, aber auch die Beschleunigung innerhalb der Gesellschaft, die Informationsflut und der zunehmende Druck durch soziale Medien fordern die Belastbarkeit der Jugendlichen besonders. Wie meistern sie diese Entwicklungen, welche Bewältigungsstrategien können sie ihnen entgegensetzen? Und warum gelingt es einigen Jugendlichen nicht, einen gesunden Umgang mit der ständigen Bedrohung zu finden? Warum geraten immer mehr von ihnen in psychische Krisen?

KD Dr. med. Dagmar Pauli, Stv. Direktorin und Chefärztin, und Prof. Dr. med. Dipl.-Psych. Susanne Walitza, Direktorin Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie

Wenn wir über die belasteten Jugendlichen sprechen, dürfen wir dabei nicht vergessen, dass die meisten Jugendlichen die Anforderungen der modernen Gesellschaft mit all ihren Krisen gut bewältigen. Es gibt jedoch einen zunehmenden Teil, der psychische Erkrankungen entwickelt. Depression, Angst- und Essstörungen, Selbstverletzungen und Suizidalität sind auf dem Vormarsch. Die Kinder- und Jugendpsychiatrien in der Schweiz sind überfüllt. Trotz entsprechender Massnahmen gibt es nach wie vor zu wenige stationäre Behandlungsplätze, die Ambulatorien führen monatelange Wartelisten, die Notfallzahlen steigen.

Krisen im persönlichen Umfeld

Die gesünderen Jugendlichen machen sich Gedanken über die Umwelt und den Krieg. Sobald der Druck im persönlichen Leben steigt, bleibt dafür jedoch kein Raum mehr. Studien haben offengelegt, dass einer der massgeblichen Faktoren für depressive Entwicklungen bei jungen Menschen in der Zeit der Covid-19-Pandemie der zunehmende Schuldruck war. Gleichzeitig war die rasche Öffnung der Schule wichtig, da die Jugendlichen dieses soziale Umfeld und die Tagesstruktur im Lockdown sehr stark vermisst hatten. Unsere eigenen schweizweiten Studien zeigen, dass besonders Mädchen und junge Frauen zunehmend nach innen gerichtete Symptome psychischer Störungen entwickeln, die bei vielen mit Überforderung im Zusammenhang stehen. Jugendlichen fehlt es heutzutage oft an Fähigkeiten zur Problembewältigung. Nach unserer Einschätzung senden sie jedoch klare Signale, wenn es ihnen zu viel wird, wenn sie nicht mehr können.

Neue Versorgungsmodelle setzen auf Prävention und Frühintervention

Die Kinder- und Jugendpsychiatrie wie die gesamte Gesellschaft sind gefordert, sich auf die neuen Entwicklungen einzustellen. Der alleinige Ausbau der aktuellen Versorgungsstrukturen genügt hierbei nicht. Wir benötigen gänzlich neue Versorgungsmodelle, die mehr auf Prävention und Frühintervention ausgerichtet sind und den Verbleib der Jugendlichen im familiären und schulischen Umfeld zum Ziel haben. Es geht darum, Kindern und Jugendlichen möglichst früh Strategien zur Stressreduktion, zur Gefühlsregulation und zur Bewältigung von Krisen zu vermitteln und dabei auf ihren Ressourcen aufzubauen.

«Eine gute psychiatrische Grundversorgung für Kinder und Jugendliche im Kanton Zürich ist dem Regierungsrat ein wichtiges Anliegen. Deshalb unterstützt er gezielt Angebote wie jenes der Krisenintervention für Jugendliche - Life. Vielen Dank den Verantwortlichen und Mitarbeitenden der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich für die rasche Umsetzung dieses neuen Angebots und für ihren wertvollen Einsatz für die psychische Gesundheit der Bevölkerung!»

Regierungsrätin Natalie Rickli, Vorsteherin der Gesundheitsdirektion Kanton Zürich

Krisenintervention für Jugendliche - Life

Die Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich konnte mit Unterstützung der Stiftungen Children Action, Paul Peter Alden Stiftung und Heuberg Stiftung sowie der Gesundheitsförderung Schweiz und der Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich neue Modellprojekte entwickeln, die speziell auf Jugendliche in suizidalen Krisen ausgerichtet sind. Insbesondere danken wir der Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich, die für die Versorgung von Kindern und Jugendlichen in psychischer Not durch eine zusätzliche Finanzierung das Projekt Krisenintervention für Jugendliche – Life unterstützt hat, sowie Children Action, deren Kriseninterventionszentrum «Malatavie» in Genf für dieses neuartige Versorgungsmodell Vorbild stand.

Innerhalb einer sehr kurzen Planungs- und Umsetzungsphase von nur einem Jahr konnte die Krisenintervention für Jugendliche – Life, das einen Beitrag zur nachhaltigen Unterstützung unserer Jugend in der Krise leisten soll, im Oktober 2022 eröffnet werden.

«It is a privilege to be a partner of the University Hospital of Psychiatry Zurich in the “Life” project. Thanks to its 25 years of working hand in hand with the University Hospital of Geneva in the prevention and treatment of adolescents with suicidal ideation, Children Action was able to provide not only financial support for the start of the Life project in Zurich but also its unique experience in such a public/private partnership. We are impressed by how quickly Life opened and how is already treating patients. There is no doubt that Life will soon become a reference in the Zurich area and contribute to Switzerland's position as a world leader in supporting adolescents with mental health problems.»

Bernard Sabrier, President of Children Action

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