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Integrierte Versorgung in der Erwachsenenpsychiatrie

Die Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik nimmt im Bereich der Erwachsenenpsychiatrie als zukunftsweisende Universitätsklinik eine führende Rolle in der klinischen Versorgung, in psychiatrischer Forschung und Lehre sowie in der Ausbildung von hochqualifizierten Mitarbeitenden ein. Sie bietet ganzheitliche und hochspezialisierte Behandlungen entlang der gesamten Versorgungskette an. Vor allem Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen profitieren von den innovativen psychiatrischen Therapieangeboten. Unter anderem wurde im Jahr 2022 das Home Treatment zugunsten zahlreicher Patientinnen und Patienten weiter ausgebaut. Auch Menschen in einer Krise können rund um die Uhr von diesem aufsuchenden Angebot profitieren.

Bildung von störungsspezifischen Zentren

Die Bildung von drei störungsspezifischen Zentren war im Berichtsjahr ein wichtiger Schritt hin zur Integration des Versorgungsangebots. Daraus sind das Zentrum für Akute Psychische Erkrankungen, das Zentrum für Depressionen, Angsterkrankungen und Psychotherapie sowie das Zentrum für Abhängigkeitserkrankungen hervorgegangen. Diese Zentren entwickeln Behandlungsangebote und Dienstleistungen entlang der gesamten Versorgungskette und bieten somit stationäre, tagesklinische, ambulante und aufsuchende Hilfe aus einer Hand an und stärken damit auch die klinische Expertise in den Weiterbildungsstätten und innerhalb der Berufsgruppen.

Mit der engen Verzahnung von Versorgung, Forschung und Lehre aber auch zwischen den störungsspezifischen und störungsunspezifischen Zentren wird die Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik zudem weiter an Innovationskraft gewinnen, Synergien nutzen können und ihre Prozesse und Abläufe effizienter und effektiver gestalten.

Zukünftige Erstversorgungssprechstunde über alle Ambulatorien

Die aktuellen Wartefristen in den Ambulatorien für eine bedarfsorientierte schnelle Erstversorgung sind lang. Mehr als drei Monate musste Anita Rötlin (Name geändert) auf einen Termin bei einem Psychiater warten. Anita Rötlin schlief schon lange nicht mehr gut und musste sich immer häufiger von der Arbeit abmelden. Kontakten in ihrem grossen Freundeskreis konnte sie auch nicht mehr nachgehen. Begonnen hatte alles mit der Covid-19-Pandemie. Die Angst, zu erkranken oder gar an der Erkrankung zu sterben oder andere damit anzustecken, wurde für Anita Rötlin immer zentraler. Bald traute sie sich nicht einmal mehr, ihre Freunde zu Hause zu besuchen oder in den Sportverein zu gehen. Der wöchentliche Einkauf im Supermarkt wurde für sie zur Tortur. Obwohl sie sich tagsüber meist müde fühlte, waren die Nächte von Herzrasen und negativen Gedanken geprägt. Schlaf konnte sie kaum noch finden. Anita Rötlin fühlte sich zunehmend isoliert und geriet immer mehr in eine Negativspirale, aus der sie alleine nicht mehr herauskam. Ihr Hausarzt überwies sie schliesslich in eine ambulante psychiatrische Behandlung. Aber überall, wo sie anrief, wurde sie mit langen Wartefristen konfrontiert.

In den Ambulatorien der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik wird Anita Rötlin zukünftig schnell ihren ersten Termin erhalten. Gemäss neuem Behandlungskonzept beteiligen sich alle spezialisierten Ärztinnen und Ärzte sowie Psychologinnen und Psychologen an der allgemeinen Erstversorgungssprechstunde. Anita Rötlin wird so innerhalb von fünf Arbeitstagen nach ihrem Anruf einen Termin erhalten. In einer ersten gemeinsamen Sitzung wird besprochen, wie und mit welchen Angeboten die Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik Anita Rötlin am besten unterstützen kann. Je nach Bedarf wird sie ihren Arzt oder ihre Psychologin bald ambulant tagsüber oder auch am Abend besuchen können. Optional hat sie auch die Möglichkeit, sich in den ersten Wochen durch das multidisziplinäre Home Treatment-Team zu Hause therapeutisch behandeln zu lassen.

Um die Breite des Angebots bedarfsgerecht zu erweitern, entwickelt und testet die Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik derzeit auch neue innovative Versorgungsmodelle wie beispielsweise eine therapeutisch begleitete Online-Plattform für den Austausch zwischen Betroffenen oder massgeschneiderte aufsuchende Angebote für Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen.

Alle Programme werden von Experten fortlaufend monitorisiert und evaluiert, um bei Bedarf angepasst werden zu können. Nur so kann eine kontinuierliche Weiterentwicklung des Therapieangebots sichergestellt werden.

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