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Schwer behandelbare Depressionen

Die Depression ist eine schwerwiegende psychische Erkrankung, die für die Betroffenen häufig starken Leidensdruck, eine reduzierte Lebensqualität oder sogar suizidale Gedanken mit sich bringt. Nicht alle Patientinnen und Patienten sprechen auf eine reguläre Behandlung mit Psychotherapie und/oder herkömmlichen Antidepressiva an. Man spricht dann von einer schwer behandelbaren Depression. Diese Patienten erhalten im Zentrum für Depressionen, Angsterkrankungen und Psychotherapie eine angemessene moderne und evidenzbasierte Behandlung.

Prof. Dr. med. Sebastian Olbrich, Stv. Chefarzt und Leiter Zentrum für Depressionen, Angsterkrankungen und Psychotherapie

Spezialsprechstunde «Second Opinion Depression»

Zunächst bieten wir die Spezialsprechstunde «Second Opinion Depression» mit diagnostischer Abklärung, unter anderem mittels Bildgebung und Elektroenzephalogramm (EEG), im Sinne einer Zweitmeinung und Beratung, der Indikationsstellung und gegebenenfalls der Durchführung von speziellen Therapieverfahren an.

Behandlung mit Ketamin

Diese Therapieverfahren beinhalten die Behandlung mit Ketamin. Dieses neuartige Antidepressivum zeigt einen besonders schnellen Wirkungseintritt, eine gute Wirksamkeit auch bei chronifizierten depressiven Syndromen sowie eine rasche Abnahme von Suizidgedanken. Das sogenannte S-Enantiomer des Ketamins ist seit März 2020 in der Schweiz zugelassen. Die nasale Behandlung mit Ketamin steht stationären und ambulanten Patientinnen und Patienten des Zentrums für Depressionen, Angsterkrankungen und Psychotherapie der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik zur Verfügung.

Therapieverfahren mit Stimulation

Weitere spezielle Therapieverfahren bilden die Stimulationsmethoden Elektrokonvulsionstherapie (EKT) und Transkranielle Magnetstimulation (TMS). Die EKT gilt als eine der wirksamsten Interventionsmethoden bei schwergradigen depressiven Syndromen. Mit der transkraniellen Magnetstimulation hat sich daneben in den letzten Jahren ein weiteres Stimulationsverfahren mit guten Behandlungserfolgen etabliert. Das besondere an der Methode ist die Möglichkeit der individualisierten Behandlung, da persönlich angepasste Magnetfeldstärken und Behandlungsprotokolle gewählt werden können. Beide Methoden der sogenannten Interventionellen Psychiatrie sind ambulant als auch stationär anwendbar.

Innovative Behandlungsmethoden

Neben diesen etablierten Methoden bieten wir den Betroffenen auch innovative neue Behandlungsansätze an. Die Distickstoffmonoxidbehandlung («Lachgas») wurde am Zentrum für Depressionen, Angsterkrankungen und Psychotherapie im letzten Jahr etabliert und bietet ausgewählten Patientinnen und Patienten die Möglichkeit, therapieresistente Depression mittels einer sogenannten «off-label» Behandlung durch eine 30–40minütige Inhalation des Gasgemisches zu behandeln.

Das Therapieangebot wird zudem durch hochspezifische psychotherapeutische Angebote ergänzt wie zum Beispiel die psychodynamische Psychotherapie für depressive Patientinnen und Patienten oder das «Cognitive Behavioral Analysis System of Psychotherapy»-Programm der Tagesklinik innerhalb des Zentrums für Depressionen, Angsterkrankungen und Psychotherapie.

Weitere Angebote stehen für das Jahr 2023 an. So ist geplant, Psilocybin und Lysergsäurediethylamid (LSD) im Rahmen von Sonderbewilligungen («compassionate use») zur Behandlung von Betroffenen mit schwer behandelbaren Depressionen einzusetzen.

Intensivierung der Forschungstätigkeiten

Ein weiteres Ziel ist es, die Forschungsaktivitäten zu verstärken, klinisch zu integrieren und insbesondere innovative Studien und Therapieansätze innerhalb des Zentrums für Depressionen, Angsterkrankungen und Psychotherapie zu pilotieren. Hierzu wurde der Fokus der Station C1 für Depressionen und Angsterkrankungen auf die Durchführung von Studien bei depressiven Erkrankungen gelegt. Viele Patientinnen und Patienten konnten so im Jahr 2022 für wissenschaftliche Untersuchungen gewonnen und betreut werden.

Das Zentrum für Depressionen, Angsterkrankungen und Psychotherapie erfüllt somit den Auftrag einer hochqualitativen, innovativen und evidenzbasierten Behandlung unserer Patientinnen und Patienten in Kombination mit universitärer Forschung und Lehre.

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