Die frühe intensive störungsspezifische Intervention ist massgebend für die Prognose bei Kindern mit Autismus. Ein von uns initiiertes Weiterbildungskonzept vermittelt die notwendigen Kompetenzen um evidenzbasiere intensive Interventionen anzubieten.

Dr.med. Gudrun Seeger-Schneider, Leitende Ärztin Fachstelle Autismus

 

In den letzten zehn Jahren haben zahlreiche Studien nachgewiesen wie entscheidend die intensive Frühintervention bei Autismus auch für die geistige Entwicklung der betroffenen Kinder ist. Entscheidend ist dabei neben Beginn und Intensität vor allen die störungsspezifische Ausbildung der Fachpersonen. Die Ausbildung der Fachkräfte in den wirksamen Methoden erforderte bisher jedoch häufig eine manchmal kostspielige Zusammenarbeit mit ausländischen Ausbildungszentren. Diese Einschränkungen erschwerten den Aufbau von Therapiezentren.

Der Bund und die Kantone erarbeiten in einem gemeinsamen Projekt die finanziellen Unterstützung von frühzeitigen und intensiven Interventionen bei Autismus in den öffentlichen Strukturen- (siehe auch: Pilotversuche zur Förderung der Eingliederung (Art. 68quater IVG) (admin.ch)

Die Stiftung «Pôle Autisme», das «Istituto Pediatrico della Svizzera Italiana» und die «Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie der Universität Zürich» haben sich zusammengeschlossen, um auf nationaler Ebene einen Weiterbildungskurs zu schaffen, der sich auf evidenzbasierte intensive Frühintervention bei Kindern mit Autismus spezialisiert.

Diese Schulung wird über drei Jahre für insgesamt 27 Tage (9 Tage pro Jahr) angeboten. Die Teilnehmenden erhalten eine theoretische Ausbildung in früher intensiver Verhaltenstherapeutische Intervention (EIBI) und im Early Start Denver Model (ESDM) basierend auf Naturalistic Developmental Behavioral Intervention (NDBI) und Applied Behavioural Anlaysis (ABA).

Zusätzlich wird das Wissen neben weiterführender Literatur durch E-Learning-Module erworben. Dazu gehören «Massive Open Online Courses» (MOOCs) zu Autismus-Spektrum-Störungen, die von der Universität Genf angeboten werden und Online-Unterricht zu EIBI und ABA, der von der KJPP in Zürich angeboten wird. Die Teilnehmer des Kurses arbeiten mit Kindern in einer intensiven Frühförderungssituation unter der Supervision von zertifizierten EIBI- oder ESDM-Trainern.

Während der dreijährigen Ausbildung arbeiten die Fachpersonen klinisch in einem Setting welches intensive Frühintervention anbietet. Insgesamt erfolgen 150 Stunden Supervision, davon mindestens 50 Stunden Einzelsupervision, der Abschluss führt zu einem Postgraduierten-Zertifikat für intensive Frühintervention bei Autismus.

Mit dieser Weiterbildung soll Unterstützung bei der Ausbildung von bereits angestellten Fachpersonen und beim Aufbau von neue Therapiezentren in den Kantonen angeboten werden.

weitere Infos: http://www.pole-autisme.ch/fr/early-intervention-in-autism

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