In der Klinikschule werden die Kinder entsprechend ihrem schulischen Entwicklungsstand individuell beschult und gefördert. Zu Beginn des Aufenthaltes wird der Lernstand des Kindes erfasst. Der Unterricht orientiert sich grundsätzlich an den Lernzielen des Lehrplans des Kantons Zürich. Jedes Kind wird gemäss seinen indiviuellen Fähigkeiten unterstützt und gefördert. Die Lehrpersonen sind heilpädagogisch ausgebildetete Fachpersonen und erarbeiten für jedes Kind einen indiviuellen Lernplan.
Die Lehrpersonen arbeiten eng mit der Medizin, der Pflege- und Sozialpädagogik sowie den psychotherapeutischen Fachpersonen zusammen. Die Eltern werden über den Lernstand und die Lernfortschritte ihres Kindes informiert.
Klassengrösse
- In der Klinikschule wird in Kleingruppen von ca. sechs Kindern unterrichtet.
- Die Kinder arbeiten in altersdurchmischten Gruppen individuell an ihrem Lernstoff.
Unterricht
In der Klinikschule werden die Fächer entsprechend dem Lehrplan des Kantons Zürich unterrichtet. Die wöchtentliche Unterrichtszeit für jedes Kind beträgt maximal 23 Lektionen. Bei Kindern, die zu Beginn des Aufenthaltes aufgrund ihrer psychischen Störung noch nicht vollumfänglich schulfähig sind, wird der Schulunterricht während der ersten Wochen schrittweise aufgebaut. Bei Bedarf unterstützen wir Jugendliche durch Berufswahlunterricht bei der Berufsfindung.
Logopädie
Die Logopädin klärt den Bedarf an Therapie und individueller Förderung im Bereich der Sprache ab. Es werden der sprachliche Entwicklungsstand, die expressiven und rezeptiven Sprachleistungen, Lese- und Rechtschreibstörungen des Kindes und des Jugendlichen abgeklärt. Im Bereich der Mathematik wird die Dyskalkulie abgeklärt, die mathematischen Basiskompetenzen werden überprüft und es wird der mathematische Lernstand erfasst. Im interdisziplinären Behandlungsteam werden individuell angepasste Massnahmen und der zusätzliche Förderbedarf eingeschätzt. Die Therapeutinnen formulieren Empfehlungen für die weitere erfolgreiche sprachliche, mathematische und schulische Entwicklung.
Selbstwert
Lern- und Sozialverhalten haben einen hohen Stellenwert, da die schulischen Leistungen direkt mit diesen Verhaltenskategorien zusammenhängen. Neben den Lerninhalten liegt der Schwerpunkt deshalb auf der Stärkung des Selbstwertgefühls und dem Erkennen der eigenen Stärken.
Beratung
Die Zusammenarbeit mit den Lehrkräften von Herkunfts- und Zielschule ist entscheidend, damit die Jugendlichen schulisch gut arbeiten. Um den Schulstoff optimal mit demjenigen der Stammklasse abzustimmen, treffen wir Absprachen mit entsprechenden Lehrern. Die Jugendlichen erhalten so Sicherheit, auf dem richtigen Weg zu sein und einen guten Anschluss zu finden.
Während des Klinikaufenthaltes ihrer Söhne und Töchter sind die Eltern auf fachliche Beratung seitens der Schule angewiesen. Falls sie hinsichtlich des künftigen Bildungswes ihres Kindes unsicher sind, können sie dies mit Lehrern besprechen. Deren Rat erfolgt stets in Absprache mit den Bezugspersonen auf den Stationen und den Therapeuten.
Beurteilung/Zeugnis
Die Lehrpersonen fassen den Lernstand und die Lernfortschritte jedes Schülers der Klinikschule in einem Lernbericht zusammen. Ein Zeugnis wird von der Klinik nicht ausgestellt und es werden während des Klinikaufenthaltes keine Schulnoten erteilt. Eltern können ein Zeugnis für die Zeit des Aufenthaltes bei der Schulgemeinde beantragen, wobei der Klinikaufenthalt in diesem Zeugnis nicht erwähnt wird.