Forschungsstrategie
Die Psychiatrische Universitätsklinik Zürich nimmt im Rahmen ihres Leistungsauftrags neben der psychiatrischen Grundversorgung der Stadt und Region Zürich auch Aufgaben in der universitären Forschung und Lehre wahr. Mit ihrer versorgungs- und anwendungsorientierten Forschung leistet sie für die Gesellschaft einen wichtigen Beitrag. Das breit abgestützte lokale, nationale und internationale Netzwerk der Forschenden soll dabei ebenfalls gestärkt und ausgebaut werden.
Translationale Forschung verankern
Die vom Medizinischen Direktorium erarbeitete und von Spitalrat und Geschäftsleitung verabschiedete Forschungsstrategie der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich verfolgt als ein Kernelement die noch stärkere Verzahnung der klinischen Versorgung mit der Forschung. Dieser translationale Ansatz führt zu Synergieeffekten und trägt dazu bei, anwendungsorientierte, innovative Behandlungsangebote für Patientinnen und Patienten zu fördern. Um die translationale Forschung noch weiter zu verankern, verfolgt die Psychiatrische Universitätsklinik Zürich gemeinsam mit der Medizinischen Fakultät der Universität Zürich das Ziel, zusätzlich zu den bestehenden Kliniken ein «Institut für Translationale Psychiatrie» zu schaffen, um die spezifische, personalisierte Psychiatrie- und «Lifespan»-Forschung voranzutreiben. Ein wichtiges Bestreben dabei ist es, mittel- und langfristig alle vier Kliniken der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich akademisch mit einer Professur an der Medizinischen Fakultät der Universität Zürich zu positionieren, so auch in der Alterspsychiatrie und in der forensischen Psychiatrie. Die Planung der Professuren erfolgt unter der Leitung der Universitären Medizin Zürich.
Personalisierte Therapieangebote schaffen
In der Vision der Forschungsstrategie steht zudem die personalisierte Diagnostik und Behandlung der Patientinnen und Patienten im Mittelpunkt. In enger Zusammenarbeit mit der Universitären Medizin Zürich konzentriert sich die Psychiatrische Universitätsklinik Zürich im Rahmen einer Kooperation mit der Universität Zürich, der ETH Zürich und den vier universitären Spitälern in Zürich auf die Implementierung einer Bioinformatik- und Biodatenbank-Plattform. Dazu werden täglich wichtige medizinische Daten zusammengetragen, die in Zukunft präzisionsmedizinische Ansätze und Therapien gezielt für bestimmte Patientengruppen in der medizinischen Praxis ermöglichen sollen.
So stehen klinikübergreifende und methodenintegrative Projekte im Fokus der Forschungsstrategie der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich, die sich heute schon durch eine hohe Expertise mit einem breiten Methodenspektrum sowie durch anwendungsorientierte Forschung auszeichnet, die nahezu das gesamte psychiatrische Störungsspektrum umfassen. Dabei werden sowohl pharmako- als auch psychotherapeutische Therapien kombiniert, die in die ambulante, intermediäre und stationäre Versorgung einfliessen und auch die Behandlung im häuslichen Umfeld berücksichtigen.
Einen weiteren Bestandteil der Forschungsstrategie bilden auch weiterhin Bildgebungsverfahren, Tier- und Zellmodellforschung sowie anwendungsorientierte Methoden wie zum Beispiel die Sprachanalyse zur Früherkennung verschiedener psychiatrischer Störungen. Dies soll in Zukunft zu einem besseren Verständnis und einer wirkungsvolleren Behandlung von neuropsychiatrischen Entwicklungsstörungen, neurodegenerativen Erkrankungen, angst- und stressbezogenen Erkrankungen, Suchterkrankungen, zu einer verbesserten Behandlung von Depressionen sowie zur Prävention von Suizidalität beitragen.