Ökologische Nachhaltigkeit
Die Psychiatrische Universitätsklinik Zürich verfolgte auch im Jahr 2024 ihre Bestrebungen zur klimaschonenden Energiegewinnung, zum Abbau der Treibhausgase sowie zum sinnvollen Einsatz und Recycling von Rohstoffen. Zudem stand der bewusste Gebrauch von ökologisch verträglicheren Produkten bis hin zur Reduktion des Fleischkonsums in der Gastronomie im Fokus der Anstrengungen zur kontinuierlichen Verbesserung der Nachhaltigkeit.

v.l.n.r.: Walter Knup, Leiter Hotellerie, Alfred Sigg, Senior Projektleiter Infrastruktur und Technik, und Hans Peter Brunner, Leiter Supply Chain Management
Effizienter Energieverbrach - Zielsetzung bis 2028
Die Psychiatrische Universitätsklinik Zürich hat für ihre beiden grössten Standorte an der Lenggstrasse in Zürich seit 2009 und in Rheinau seit 2013 eine Zielvereinbarung mit dem Kanton Zürich als Grossverbraucher gemäss § 13a Abs. 2 des kantonalen Energiegesetzes. Der Kanton Zürich verfolgt damit eine höhere Energieeffizienz beim Einsatz von Strom und Wärmeenergie sowie eine verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien. Mit dieser Vereinbarung verpflichtet sich die Psychiatrische Universitätsklinik Zürich, die Energieeffizienz um 2 % pro Jahr zu steigern. Sie befindet sich bereits in der zweiten Zehnjahresperiode dieser Vereinbarung und hat im Jahr 2024 einen Energieeffizienzwert von 189 % bei einer Zielvorgabe von 144.8 % bis ins Jahr 2028 erreicht. Die Psychiatrische Universitätsklinik Zürich beschafft zudem seit 2019 zusammen mit der Universität Zürich Strom mit dem Herkunftsnachweis «Wasserkraft Europa».
Energienutzung aus Sonnenenergie
Am Standort Männedorf betreibt die Psychiatrische Universitätsklinik Zürich eine Photovoltaik- sowie eine Solarthermieanlage. Diese beiden Technologien nutzen die Sonnenenergie zur Energieerzeugung. Die Photovoltaikanlage lieferte 2024 23'109 kWh Strom, was 14.5 % des Strombedarfs vor Ort entspricht. Mit dieser Strommenge können im Jahr circa zehn Einfamilienhäuser versorgt werden. Mit der Solarthermieanlage konnten bei der Warmwasseraufbereitung 15'400 kWh Gas eingespart werden. Dies entspricht 10 % des Gasverbrauchs des Standorts.
Treibhausgasreduktion bei der Wärmeerzeugung
Am Standort Rheinau konnte 2024 bei der Wärmeerzeugung durch die Substitution von Heizöl mittels Wärmepumpe beziehungsweise mit dem Holzkessel der CO2-Ausstoss um 1’135 Tonnen gegenüber dem Referenzbezug aus dem Jahr 2013 reduziert werden.
An der Lenggstrasse in Zürich konnte im Berichtsjahr durch den Einsatz von Erdgas mit 35 % Biogasanteil eine CO2-Reduktion von 444 Tonnen gegenüber dem Referenzbezug im Jahr 2013 erreicht werden.
2025 wird der Standort Männedorf von Gas- auf Wärmepumpenheizung mit Erdsonden umgestellt. Dank dieser Massnahme wird eine CO2-Reduktion von 34 Tonnen realisiert werden können.
Regenwassernutzung
Ebenfalls am Standort Lenggstrasse in Zürich wurden im Geschäftsjahr 2024 2'938 m3 Regenwasser in drei Trakten für die WC-Spülung sowie im Wirtschaftstrakt für die Lingerie eingesetzt. Diese Menge an Wasser entspricht 11.5 % des Frischwasserverbrauchs vor Ort.
Am Standort Minervastrasse in Zürich wurden für die WC-Spülung 987 m3 Regenwasser eingesetzt, was 33.5 % des Frischwasserverbrauchs vor Ort entspricht.
Mobilität
Die Flotte an CO2-effizienten Fahrzeugen für die Einsätze der aufsuchenden Angebote der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich wird täglich für Patientenbesuche in der Stadt und in der Agglomeration Zürich genutzt. Die bestehenden Ladestationen für Elektrofahrzeuge am Hauptstandort an der Lenggstrasse in Zürich können auch von Mitarbeitenden benutzt werden.
Im Rahmen des Mobilitätskonzepts stehen wir in regelmässigem Kontakt mit unseren ÖV-Partnern, um das Angebot für die Patientinnen und Patienten, ihre Angehörigen wie auch für unsere Mitarbeitenden stetig zu verbessern und attraktiver zu gestalten. So leisten diverse Massnahmen einen Beitrag, um den Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel zu fördern.
Logistik
Die Belieferung der Stationen und Standorte der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich mit Medikamenten und Verbrauchsmaterialien erfolgt durch die interne Versorgungslogistik. Mittels einer laufenden Beurteilung und Optimierung der Routen sowie der Bündelung der Lieferungen auf bestimmte Tage konnten die Anzahl Fahrten weiter reduziert und die Kilometer-Leistung der Fahrzeuge angepasst werden.
Naturnahe Umgebungsgestaltung
Die Aussenanlage der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich am Standort Lenggstrasse in Zürich mit 222'000 m2 weist eine grosse Vielfalt an unterschiedlichen Grünflächentypen auf. Während der Eingangsbereich und die Innenhöfe gärtnerisch eher intensiv mit Wechselflor, Staudenbepflanzungen, Ziergehölzen und Kletterpflanzen bepflanzt werden, befinden sich an der Peripherie weitläufige, ökologisch wertvolle Biotope wie Blumenwiesen, alte Baumbestände, ein Obstgarten mit Schafweiden, Buntbrachen und Kleinstrukturen. Auch die Dachbegrünungen und die älteren Gebäude mit vielen Nischen und Nisthilfen führen zu einer Gesamtbeurteilung des Areals «Burghölzli» mit sehr hohem ökologischen Wert.
Die Aussenanlage in Rheinau mit 92'000 m2 zeigt gut sichtbar eine differenzierte Grünflächenpflege von den eher intensiv gepflegten Flächen im Zentrum der Anlage inklusive Fussballfeld bis zu den extensiven Flächen an der Peripherie mit Wiesen und Hecken. Dies ergibt eine sehr abwechslungsreiche Aussenanlage, die einen optimalen Erholungsort für die Nutzenden darstellt. Die vielen grossen Bäume schaffen eine wohltuende und beruhigende Atmosphäre. Zudem kühlen und reinigen sie die Luft. Aus diesen Gründen sind diese beiden Standorte bereits seit Jahren wiederholt durch die Stiftung «Natur & Wirtschaft» zertifiziert und mit ihrem Qualitätslabel ausgezeichnet.
Beschaffung
Die Basis für die Beschaffungspolitik an der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich umfasst eine zuverlässige Versorgung der Klinik mit Gütern und Dienstleistungen bei gleichzeitig hoher Qualität sowie tiefen Kosten. Der Fokus wird dabei auf nachhaltig produzierte Güter gelegt. Die 2024 abgeschlossene Vereinheitlichung des Beschaffungsprozesses ermöglicht, dass Lieferungen externer Partner gebündelt an eine zentrale Wareneingangsstelle erfolgen. Dies führt zu reduzierten Transporten und grösseren Anliefermengen pro Lieferant. Zudem sind kontinuierliche Bestrebungen im Gange, die Entsorgung der Abfälle nach ökologischen Kriterien auszubauen. Durch die Installation weiterer Wasserstationen mit Frischwasser hat sich der Einsatz von ein Liter PET-Flaschen zusätzlich verringert.
Umstellung der Reinigungsmittel in der Gastronomie
Bei den bisher eingesetzten fett- und kalklösenden Reinigungsmitteln wurden 2024 Ersatzprodukte getestet, die nach der Verwendung bei der Abwasseraufbereitung schneller abgebaut werden. Die meisten Ersatzprodukte erfüllten die gleichen Reinigungsleistungen wie die bisher verwendeten Reinigungsmittel, dies jedoch bei besserer Umweltverträglichkeit. Die Umstellung auf diese Produkte wurde deshalb in der ganzen Klinik initialisiert.
Umstellung der Gebindegrössen und Waschmittel
In der grossen Wäscherei am Standort an der Lenggstrasse in Zürich sind die Waschmaschinen mit einer zentralen Dosieranlage verbunden, die den minimalen Einsatz an Waschmitteln steuert. Im Berichtsjahr konnte zusätzlich eine Umstellung auf 200 Liter-Waschmittelfässer realisiert werden, die nicht nur das häufige Auswechseln reduziert, sondern auch die Menge an Rohstoffen für die Gebinde verringert. Zudem konnten wir bei den Waschmitteln auf ökologisch nachhaltigere Produkte wechseln.
Reduktion des Fleischkonsums
Fleischgerichte sind unter dem Aspekt der ökologischen Nachhaltigkeit und gemäss der Ernährungspyramide zu reduzieren. Um die Essgewohnheiten unserer Gäste verändern zu können, ohne sie zu bevormunden, haben wir unser Salatbuffet am Standort an der Lenggstrasse in Zürich neu konzipiert. Eine breitere Auswahl an Rohkostsalaten, angemachten Gemüsesalaten und eine attraktivere Präsentation haben zum Konsum deutlich höherer Mengen beim Kaltbuffet zulasten der klassischen Fleischmenüs geführt.