Essstörung

Zu Beginn der Behandlung klären wir ab, ob eine behandlungsbedürftige Störung vorliegt. Handelt es sich um eine Essstörung wie Magersucht oder Bulimie, eine körperliche Erkrankung oder eine andere psychische Störung? Nach dieser ersten Einschätzung geben wir eine Therapieempfehlung ab. Wir helfen bei der Entscheidung, ob eine ambulante Therapie möglich oder ob eine stationäre Einweisung erforderlich ist.

Wir vermitteln umfassende Informationen über Symptome, Verlauf, Gefahren und Behandlungsmöglichkeiten von Essstörungen. Sachliche Informationen helfen den betroffenen Jugendlichen und ihren Eltern, konstruktiv über die Problematik ins Gespräch zu kommen und Entscheidungen über das weitere Vorgehen zu treffen.

In der Einzelpsychotherapie erfolgt eine intensive Bearbeitung der Symptome sowie der zugrundeliegenden Problematik. Wir geben klare Hilfestellungen für die Überwindung der Essstörung und orientieren uns in unserer Arbeit an verhaltenstherapeutischen und gesprächspsychotherapeutischen Grundsätzen.

Wir helfen Eltern, den richtigen Umgang mit der Essstörung ihrer Tochter oder ihres Sohnes zu finden. Wie reagieren wir auf den Rückzug und die Essensverweigerung? Sollen wir Druck ausüben oder gewähren lassen? Solche und ähnliche Fragen beschäftigen Eltern, deren Kinder ein gestörtes Essverhalten zeigen.

Wenn Kinder und Jugendliche von Essstörungen betroffen sind, sind die Eltern und andere Familienmitglieder wie Geschwister häufig stark mitbelastet. Die familienbasierte Therapie stellt gerade bei jüngeren Kindern und Jugendlichen einen wichtigen Bestandteil der Behandlung dar. Dabei geht es in erster Linie darum, sich gemeinsam gegen die Krankheit zu verbünden. Was können Eltern tun, um den Gesundungsprozess zu fördern? Welche Verhaltensweisen oder Konflikte in der Familie hingegen halten die Krankheitssymptome eher aufrecht? Zumeist sind Jugendliche mit ihren Eltern in einen Teufelskreis im Kampf ums Essen verstrickt. In der Familientherapie werden gemeinsam Möglichkeiten gesucht, diesen Teufelskreislauf zu überwinden und positive Beziehungsaspekte zu fördern.

Im Home Treatment helfen aufsuchende Pflegefachpersonen den Familien zu Hause im Umgang mit der Essstörung und zeigen den Eltern, wie sie die Gesundung ihrer Kinder wirksam unterstützen können. Das Home Treatment bietet Hilfe zur Selbsthilfe.

Wenn die ambulante Behandlung nicht ausreicht oder nach einem stationären Aufenthalt kann die Behandlung in einer Tagesklinik hilfreich sein.

Bei manchen Betroffenen ist die Krankheit fortgeschritten, sodass ein stationärer Aufenthalt zur intensiven Behandlung nötig wird. Ein Teil dieser Kinder und Jugendlichen kann auf einer unseren Stationen für Kinder und Jugendliche in Zürich und Männedorf behandelt werden behandelt werden. Ebenso stehen wir in intensivem Austausch mit den verschiedenen Kliniken der Region, welche ebenfalls stationäre Behandlungsplätze für Jugendliche mit Essstörungen anbieten. Wir unterstützen die Betroffenen und ihre Familien dabei, die richtige Klinik zu finden.

Unsere Patientinnen und Patienten werden neben der Behandlung bei uns von ihren Hausärztinnen und -ärzten körperlich kontrolliert und behandelt. Bei Bedarf überweisen wir Betroffene ergänzend zur psychiatrisch-psychotherapeutischen Behandlung an eine Ernährungsberaterin oder an einen Ernährungsberater. Bei den Aufenthalten auf unseren Tageskliniken und Stationen erhalten die betroffenen Kinder und Jugendliche umfassende Unterstützung in der Ernährung und die körperliche Situation wird laufend kontrolliert.

Die Trialogabende dienen der Informationsvermittlung sowie dem Austausch unter den betroffenen Familien.