Angst ist eine Grundemotion, die uns dabei hilft, Gefahren zu erkennen, ihnen zu entkommen, und/oder ihnen vorzubeugen. Daher stellt sie ein überlebenswichtiges Warnsystem dar. Pathologische Angst tritt in Situationen auf, in denen in Wirklichkeit keine Gefahr oder Bedrohung besteht. Den Patientinnen und Patienten, die unter einer Angststörung leiden, ist der irrationale oder übersteigerte Charakter ihrer Ängste oft bewusst. Gleichzeitig fühlen sie sich ihren Ängsten ausgeliefert und scheitern häufig beim Versuch, die Angst in den Griff zu bekommen.
Pathologische Ängste gehen mit einer veränderten Körperreaktion wie Herzrasen, Zittern oder Schweissausbrüchen sowie mit einer veränderten Wahrnehmung einher. Das Raum-Zeit-Gefühl löst sich auf, harmlose Erscheinungen oder Kommentare werden als äusserst gefährlich interpretiert und es entsteht der Drang zu fliehen, zu kämpfen oder zu erstarren. Bei langen Verläufen entstehen Ängste vor einem Kontrollverlust sowie ausgeprägte Erwartungsängste, eine «Angst vor der Angst».
Zielgruppe
Das Angebot richtet sich an Erwachsene von 18 bis 65 Jahren mit einer Angsterkrankung vorzugsweise mit Wohnsitz im Kanton Zürich.
Ausschlusskriterien sind akute Suizidalität ohne Absprachefähigkeit, Fremdgefährdung, stark eingeschränkte körperliche Mobilität oder vordergründige Suchterkrankungen. Eine allfällige Sprachbarriere ist kein Ausschlusskriterium für Einzeltherapien, das Gruppentherapieangebot kann jedoch nur begrenzt genutzt werden.
Angebot
Das Behandlungsangebot ist individuell auf die Patientinnen und Patienten abgestimmt und umfasst ambulante, tagesklinische, stationäre sowie allenfalls aufsuchende Therapien. Es beinhaltet je nach Setting:
- Psychiatrische Diagnostik inklusive psychologischen Testungen und somatische Abklärung
- Psychotherapie im Einzel- und Gruppensetting inklusive Expositionstherapie
- Psychopharmakologische Therapie
- Ressourcenorientierte Bezugspersonengespräche
- Sozialpsychiatrische Beratung durch Fachpersonen der Sozialen Arbeit
- Unterstützung durch Angehörigengespräche, Gespräche mit Arbeitgebern und allenfalls mit der gesetzlichen Vertretung
- Fachtherapien (abhängig vom Standort):
Ergotherapie, Bewegungstherapie, Physiotherapie, Musiktherapie und weitere - Vernetzung mit poststationären, tagesklinischen und ambulanten Angeboten
- Teilnahme an Studien mit neuen, innovativen Therapieformen
Behandlungsteam
Das interprofessionelle Behandlungsteam setzt sich aus Ärztinnen und Ärzten, Psychologinnen und Psychologen sowie Spezialisten aus den Bereichen Pflege, Fachtherapien und Soziale Arbeit zusammen.
Unsere Klinik bildet Personen aus medizinischen, pflegerischen und therapeutischen Bereichen aus, die in unser Behandlungsteam integriert sind.
Kosten
Die Kosten werden in der Regel abzüglich Franchise und Selbstbehalt von der Krankenkasse übernommen.
Hinweis: Für eine stationäre Behandlung benötigen ausserkantonale Patientinnen und Patienten eine Kostengutsprache.
Zuweisung / Anmeldung
Die Anmeldung zur Aufnahme erfolgt über die vorbehandelnden Ärztinnen und Ärzte oder andere Fachpersonen. Zudem besteht die Möglichkeit sich selber anzumelden.