<img height="1" width="1" style="display:none" src="https://www.facebook.com/tr?id=839018030151255&amp;ev=PageView&amp;noscript=1">

Forschung im Feld klinischer Sozialer Arbeit ist wie jede empirische Sozialforschung problemlösungsorientiertes Handeln. Das setzt sowohl die genaue Formulierung eines Forschungsproblems voraus als auch die Kenntnis und die Entwicklung angemessener Methoden. In Handlungsfeldern klinischer Sozialer Arbeit konkretisiert sich vor dem Hintergrund eines bio-psycho-sozialen Gesundheits- und Krankheitsverständnisses die soziale Dimension jeder Erkrankung in den erkennbaren sozialen Problemen der Patientinnen und Patienten. Damit sind besonders die Dimensionen eingeschränkter lebenswichtiger Ausstattungen und sozialer Austauschmöglichkeiten gemeint oder - anders gesagt - ein Konglomerat vieler lebenspraktischer Probleme. Diese schränken die Befriedigung lebenswichtiger Grundbedürfnisse ebenso ein wie die Chance, ein gelingendes, weil gut integriertes Leben gestalten zu können.

Das Ziel der klinischen Sozialen Arbeit ist das Erreichen grösstmöglicher Autonomie bei bestmöglicher Integration der einzelnen Person. Um diesem Ziel näher zu kommen braucht es eine methodisch differenzierte Falleinschätzung. Im deutschsprachigen Raum steht aktuell kein erfolgreich erprobtes und konsensfähiges Diagnoseverfahren zur Verfügung. Das derzeit bereits begonnene Kooperationsprojekt zwischen der Hochschule für Soziale Arbeit Nordwestschweiz und verschiedenen Praxisorganisationen einschliesslich der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich stellt sich dieser Aufgabe in mehreren Schritten:

Deskriptive Systemmodellierung

Für eine verlässliche Indikationsstellung zum Erkennen eines sozialarbeiterischen Handlungsbedarfs wird ein standardisiertes Screening-Instrument entwickelt. Dieses Kurz-Assessment zum Erfassen psycho-sozialer Risiken ermöglicht die Einschätzung von Problemlagen in den zentralen Lebensbereichen Wohnen, Beschäftigung (Arbeit, Hausarbeit, Ausbildung), Finanzen und individuelles soziales Netz.

In der zweiten Projektphase erfolgt das Ausarbeiten von Methoden der Hilfeplanung beziehungsweise der interdisziplinären Prozessgestaltung. Das Ziel hierbei ist es, ein Verfahren zu entwickeln, das ein synchronisiertes Zusammenspiel von therapeutisch-pflegerischen Professionen und der Sozialen Arbeit sicher stellt. Als Arbeitsmittel werden verschiedene Assessments ergänzt mit Leitfadeninterviews in einer „deskriptiven Systemmodellierung“ (Arbeitstitel) zusammengefasst.

Das Projekt folgt dem „Modell der kooperativen Wissensbildung“ (Sommerfeld) gemäss dem Grundsatz, dass wissenschaftliches Wissen mit praktischem Wissen in einem zielgerichteten Entwicklungsprozess zur Erzeugung von lösungsorientiertem Wissen verschränkt werden kann und muss. Dieses anspruchsvolle Forschungsmodell hat in der ersten Projektphase (Entwicklung des Kurz-Assessments zur Erfassung psycho-sozialer Risiken) bereits aussichtsreiche Ergebnisse erbracht.

Notfall Anmeldung