Das Zentrum für Stationäre Forensische Therapie behandelt als einzige Spezialklinik im Kanton Zürich psychisch kranke Straftäterinnen und Straftäter. Als grösste stationäre Forensik in der Deutschschweiz nimmt es sich schwerpunktmässig gerichtlich angeordneten stationären Massnahmen an. Behandlungsziel ist die Deliktfreiheit mit entsprechender Resozialisierung. In Abhängigkeit von Behandlungserfolgen und entsprechender Risikoreduktion werden in Abstimmung mit den Vollzugsbehörden gestufte Vollzugslockerungen mit zunehmenden Freiheitsgraden gewährt.
Angebot
Nach der initialen diagnostischen und risikoprognostischen Abklärung und Akutbehandlung erfolgt die Weiterbehandlung unter Berücksichtigung von Sicherheitsaspekten. Die Therapie stützt sich dabei auf die drei Säulen Psycho-, Sozio- und Psychopharmakotherapie.
Ein interprofessionelles Team sorgt für eine möglichst alltägliche soziale Situation, in der Eigenaktivitäten gefördert werden und die Eigenverantwortung schrittweise gestärkt wird. Begleitet wird der Behandlungsprozess von regelmässigen Risikoeinschätzungen unter Berücksichtigung anerkannter Prognosestandards.
Sicherheitsbereich
Im Sicherheitsbereich der Klinik mit 27 Plätzen ist der Aufnahmebereich etabliert. Einerseits erfolgt hier die Initial- und Akutbehandlung während des Massnahmevollzugs. Hier wird mit einer anhaltenden Motivationsarbeit begonnen, die einen zentralen Bestandteil der Arbeit mit psychotischen Straftäterinnen und Straftätern darstellt.
Andererseits werden im Sicherheitsbereich Kriseninterventionen bei Straftäterinnen und Straftätern in Haft durchgeführt. Dazu nehmen wir Patientinnen und Patienten aus der Untersuchungshaft oder aus dem Strafvollzug auf, bei denen ein psychiatrisches Störungsbild manifest wurde, das im Gefängnis nicht mehr behandelt werden kann. Aufgrund der besonderen baulichen Bedingungen werden Patientinnen und Patienten häufig zur Behandlung von akuten fremdgefährdenden Aggressionssyndromen oder Selbstschädigungen und Suizidalität eingewiesen. Ziel der Behandlung ist eine Verbesserung des Umgangs der Patientin oder des Patienten mit seiner Störung und seiner Haftsituation und damit eine möglichst rasche Rückverlegung ins Gefängnis.
Massnahmestationen
Hier werden ausschliesslich stationäre Massnahmen nach Art. 59 StGB, und nach Rücksprache der einweisenden Behörden stationäre Einleitung ambulanter Massnahmen nach Art. 63.3 StGB, vollzogen. Der Eintritt erfolgt aus anderen Institutionen oder als Übertritt aus dem Sicherheitsbereich.
Es bestehen zwei geschlossene Stationen mit erhöhter Betreuungsintensität, zwei geschlossene Stationen mit milieutherapeutischem Schwerpunkt und eine offene Massnahmestation, die der Entlassungsvorbereitung dient.
Im Vordergrund steht neben der Behandlung der psychiatrischen Grunderkrankung das Erarbeiten eines individuellen Delinquenz-Modelles sowie der Erwerb eines individuellen Krankheitsverständnisses und eine Verbesserung der mittel- bis langfristigen Behandlungsbereitschaft. Ziel ist es, das psychosoziale Funktionsniveau, Aktivität und Partizipation zu fördern. Der Austritt findet in der Regel in Form eines Externates noch während der laufenden Massnahme in ein betreutes Wohn- und Arbeitssetting statt.
Behandlungsteam
Das Team setzt sich zusammen aus Fachkräften der Berufsgruppen Psychiatrie, Psychologie, Pflege, Spezialtherapien (Ergo-, Kunst-, Sport-, Physio- und Bewegungstherapie), Arbeitsagogik sowie Soziale Arbeit.
Leitung Sicherheitsbereich:
Leitung Massnahmestationen:
Leitung Zentrum für Stationäre Forensische Therapien:
Ärztliche Leitung: Gunther Keck, Chefarzt a.i., Dr. med. Anja Nevely, stv. Chefärztin a.i.
Pflegerische Leitung: Herbert Hofer