Wir verfügen über Tageskliniken an verschiedenen Standorten für Kinder und/oder Jugendliche und bieten so eine möglichst wohnortnahe teilstationäre Behandlung. Die Behandlungsdauer variiert zwischen einigen Wochen und mehreren Monaten. Weitere Behandlungsplätze für Jugendliche bestehen im Kriseninterventionszentrum Life.
In unseren Tageskliniken werden Kinder und Jugendliche mit psychischen Erkrankungen aufgenommen, die nicht ausreichend auf die ambulante Behandlung angesprochen haben oder die nach einem stationären Aufenthalt eine weitere Nachbehandlung benötigen. Die intensive Behandlung und Betreuung findet während des Tages statt, die Kinder und Jugendlichen übernachten zu Hause. Das tagesklinische Angebot gewährleistet so die Behandlungskontinuität.
Zielgruppe
In den Tageskliniken werden Kinder und Jugendliche mit psychischen Störungen zwischen 5 und 17 Jahren behandelt. Voraussetzung ist ein genügend tragbares familiäres System, da die Kinder und Jugendlichen die Nacht und die Wochenenden zu Hause verbringen.
Angebot
Die Kinder und Jugendlichen verbringen den Tag auf den Stationen und in der Schule der Tagesklinik und erhalten vielfältige Unterstützung und Therapieangebote. Am Abend und Wochenende sind sie in ihrer Familie, in welcher sie die erlernten Strategien und Verhaltensweisen im Alltag umsetzen und erproben können.
Jedes Kind und jeder Jugendliche wird nach einem individuellen, aufgrund der ausführlichen Eingangsdiagnostik erstellten Therapieplan behandelt. Dabei nimmt die Zusammenarbeit mit der Familie und der Herkunftsschule einen hohen Stellenwert ein. Das Therapieangebot kann je nach Tagesklinik variieren.
Angebotsübersicht
Einzelpsychotherapie
Die Einzeltherapie basiert auf kognitiv-verhaltenstherapeutischen Konzepten und integriert, je nach Indikation und Alter, Elemente aus der Spieltherapie und der systemischen Therapie.
Die Behandlung konzentriert sich einerseits auf die störungsspezifische Symptomatik und anderseits auf die psychosoziale Situation des Kindes oder des Jugendlichen und seiner Familie. Ressourcenorientiert werden dessen Stärken gefördert sowie Problemlösefertigkeiten vermittelt und eingeübt.
Gruppentherapie
In den Tageskliniken werden therapeutisch geleitete Gruppen unterschiedlicher Art angeboten, die unter anderem den Umgang mit Gefühlen, die Bewältigung von Stress und den Aufbau sozialer Kompetenzen ins Zentrum stellen oder Eltern für die Unterstützung im Alltag stärken. Jugendliche und deren Eltern können zudem bei entsprechender Indikation an störungsspezifischen Gruppentherapieangeboten teilnehmen.
Elternarbeit / Familientherapie
Bei der Behandlung von Kinder und Jugendlichen spielt die Beratung der Eltern eine wichtige Rolle. Diese werden im Umgang mit den Problemen ihres Kindes unterstützt. Auch weitere wichtige Bezugspersonen wie Geschwister, Grosseltern oder Fachpersonen wie Beistände oder Schulpsychologen können bei Bedarf in die Behandlung einbezogen werden.
Ergotherapie / Logopädie / Bewegungstherapie/ Musiktherapie / tiergestützte Therapie
Die Ergotherapie wird eingesetzt bei Kindern und Jugendlichen mit motorischen oder wahrnehmungsbezogenen Störungen. Für solche mit Sprach-, Sprech- oder Stimmstörungen wird eine logopädische Abklärung und allenfalls Therapie angeboten. Bewegungstherapie und Musiktherapie werden zur Unterstützung des psychotherapeutischen Prozesses bei unterschiedlichen Störungsbildern eingesetzt. Zudem gibt es in unseren Tageskliniken tiergestützte therapeutische Interventionen.
Sozialarbeit
Die Sozialarbeiterin bietet Hilfe bei Problemen in den Bereichen Schulfindung, Freizeit oder die Einrichtung einer sozialpädagogischen Familienhilfe an. Dies erfolgt in Absprache mit den örtlichen Jugendhilfezentren.
Pharmakotherapie
Eine Pharmakotherapie findet bei Bedarf nach sorgfältiger Abklärung und Beratung und nur mit Einverständnis der Jugendlichen und der Sorgeberechtigten statt.
Somatik
Wir untersuchen die Kinder und Jugendlichen körperlich und leiten bei Bedarf weitere somatische Abklärungen ein. Hierfür arbeiten wir eng mit den betreuenden kinderärztlichen oder hausärztlichen Fachpersonen sowie mit den zuständigen Kinderspitälern zusammen.
Milieutherapie
In der Milieutherapie werden die Kinder und Jugendlichen im Alltag begleitet und gestärkt. Therapeutische Ziele können im Rahmen der Alltagsaktivitäten unter enger Begleitung durch die Betreuungspersonen eingeübt werden. In der Gruppe ist für eine verlässliche und sichere Atmosphäre gesorgt. So können die Kinder gegenseitigen Respekt und Toleranz erlernen und ihre sozialen und kommunikativen Fähigkeiten verbessern.
Erlebnispädagogik / Kreativgruppen / Intensivwochen
In der Freizeitgestaltung unterscheiden wir zwischen freien und geführten Aktivitäten. So können die Kinder und Jugendlichen beim Spielen, Basteln und Diskutieren den Umgang mit Regeln, Normen und Strukturen üben und ihr Selbstvertrauen stärken. In den Schulferien werden pädagogische Intensivwochen mit diversen Aktivitäten angeboten.
Klinikschule
In unseren Klinikschulen an den verschiedenen Standorten werden die Kinder und Jugendlichen entsprechend ihrem schulischen Entwicklungsstand und ihrer Fähigkeiten individuell in Kleingruppen unterrichtet und gefördert. Der Unterricht orientiert sich an den Lernzielen des Lehrplans des Kantons Zürich. Die Lehrpersonen sind heilpädagogisch geschulte Fachpersonen und arbeiten eng mit den Fachpersonen aus der Medizin, der Pflege und der Sozialpädagogik zusammen. Die Eltern werden über den Lernstand und die Lernfortschritte ihres Kindes informiert.
Lern- und Sozialverhalten haben einen hohen Stellenwert, da die schulischen Leistungen direkt mit diesen Verhaltenskategorien zusammenhängen. Neben den Lerninhalten liegt der Schwerpunkt deshalb auf der Stärkung des Selbstwertgefühls und dem Erkennen der eigenen Stärken.
Um den Schulstoff optimal mit demjenigen der Stammklasse abzustimmen, treffen wir Absprachen mit entsprechenden Lehrpersonen. Wir setzen alles daran, dass die Kinder und Jugendlichen den Anschluss an die bisherige Schulklasse wiederfinden. Jugendliche unterstützen wir bei der Berufswahl.
Behandlungsteam
Das interdisziplinäre Team besteht aus ärztlichen und psychologischen Fachpersonen sowie Fachkräften aus den Bereichen Soziale Arbeit, Sozialpädagogik, Ergotherapie, Bewegungs- und Musiktherapie, Ernährungsberatung, Logopädie, schulische Heilpädagogik und Pflege.
In den Tageskliniken arbeiten wir mit dem Bezugspersonensystem, d.h. alle Kinder und Jugendlichen erhalten eine sozialpädagogische bzw. pflegerische Bezugsperson, welche in die Erarbeitung der Förderziele sowie in wichtige Besprechungen involviert ist.
Leitung
Tagesklinik für Kinder Zürich
Ärztliche Leitung: Dr. med. Hannah Mehringer und med. pract. Christian Albers
Stationsleitung: Maja Grujic
Schulleitung: Anita Niederer Lemann
Tagesklinik für Jugendliche Zürich
Ärztliche Leitung: Dr. Belén Rubio
Stationsleitung: Özgür Anur
Schulleitung: Corinna Nüesch
Tagesklinik für Kinder und Jugendliche Winterthur
Ärztliche Leitung: KD Dr. Gunda Siemssen
Stationsleitung: Martina Mühlebach
Leitende Psychologin: lic. phil. Nicole Besse
Schulleitung: Nora Borschberg
Tagesklinik für Kinder und Jugendliche Männedorf
Ärztliche Leitung: Dr. med. Alexandra Wickli
Stationsleitung: Anja Masopust
Schulleitung: Tuba Halter
Zuweisung
Die Zuweisung erfolgt ärztlich oder psychologisch nach Rücksprache mit den Erziehungsberechtigten.
Anreise
Die jüngeren Kinder werden morgens vom Sammeltaxi von zu Hause geholt und am Nachmittag zurückgebracht. Die älteren Kinder und Jugendlichen bewältigen den Weg selbstständig mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Dies wird jeweils individuell geregelt und richtet sich nach Wohnort und persönlicher Reife der Kinder und Jugendlichen.