Bei bipolaren Störungen wechseln sich depressive und manische Episoden ab. Der Verlauf von bipolaren Störungen ist in der Regel schwerwiegender als bei unipolaren Depressionen, was sich in einer höheren Anzahl von Episoden zeigt. Etwa die Hälfte der Fälle bipolarer Erkrankung beginnt mit einer depressiven Episode und Betroffene verbringen insgesamt mehr Zeit in depressiven als in manischen Phasen.
Im Gegensatz zur Symptomatik einer depressiven Episode ist in einer manischen Episode die Stimmung gehoben. Die Patientin oder der Patient ist grundlos fröhlich, heiter und ausgelassen. Das gesteigerte Selbstwertgefühl kann zu einem Verlust der Krankheitseinsicht und der Behandlungsbereitschaft führen. Die Patientinnen und Patienten fühlen sich ungewöhnlich gesund und leistungsfähig, haben einen gesteigerten Bewegungsdrang und Antrieb sowie reduziertes Schlafbedürfnis und einer gesteigerten Libido. Manchmal leiden sie gar unter Grössenwahn. Ein charakteristisches Merkmal ist das unüberlegte Umsetzen von Gedanken und Antrieben in Entscheidungen und Handlungen. Dies kann zu sinnlosen Geldausgaben führen und die Betroffenen erheblichen finanziellen und sozialen Schwierigkeiten aussetzen.
Zielgruppe
Das Angebot richtet sich an Erwachsene von 18 bis 65 Jahren mit einer bipolaren Störung vorzugsweise mit Wohnsitz im Kanton Zürich.
Ausschlusskriterien sind akute Suizidalität ohne Absprachefähigkeit, Fremdgefährdung, stark eingeschränkte körperliche Mobilität oder vordergründige Suchterkrankungen. Eine allfällige Sprachbarriere ist kein Ausschlusskriterium für Einzeltherapien, das Gruppentherapieangebot kann jedoch nur begrenzt genutzt werden.
Angebot
Das Behandlungsangebot ist individuell auf die Patientinnen und Patienten abgestimmt und umfasst ambulante, tagesklinische, stationäre sowie allenfalls aufsuchende Therapien.
Es beinhaltet je nach Setting:
- Psychiatrische Diagnostik inklusive psychologischen Testungen und somatische Abklärung
- Psychotherapie im Einzel- und Gruppensetting
- Psychopharmakologische Therapie
- Ressourcenorientierte Bezugspersonengespräche
- Sozialpsychiatrische Beratung durch Fachpersonen der Sozialen Arbeit
- Unterstützung durch Angehörigengespräche, Gespräche mit Arbeitgebern und allenfalls mit der gesetzlichen Vertretung
- Fachtherapien (abhängig vom Standort):
Ergotherapie, Bewegungstherapie, Physiotherapie, Musiktherapie und weitere - Vernetzung mit poststationären, tagesklinischen und ambulanten Angeboten
- Teilnahme an Studien mit neuen, innovativen Therapieformen
Behandlungsteam
Das interprofessionelle Behandlungsteam setzt sich aus Ärztinnen und Ärzten, Psychologinnen und Psychologen sowie Spezialisten aus den Bereichen Pflege, Fachtherapien und Soziale Arbeit zusammen.
Unsere Klinik bildet Personen aus medizinischen, pflegerischen und therapeutischen Bereichen aus, die in unser Behandlungsteam integriert sind.
Kosten
Die Kosten werden in der Regel abzüglich Franchise und Selbstbehalt von der Krankenkasse übernommen.
Hinweis: Für eine stationäre Behandlung benötigen ausserkantonale Patientinnen und Patienten eine Kostengutsprache.
Zuweisung / Anmeldung
Die Anmeldung zur Aufnahme erfolgt über die vorbehandelnden Ärztinnen und Ärzte oder andere Fachpersonen. Zudem besteht die Möglichkeit sich selber anzumelden.