Frauen leiden ab der Pubertät zweimal häufiger an Depressionen als Männer. Ob diese geschlechtsspezifische Verteilung von Depressionen real ist oder Depressionen bei Männern seltener diagnostiziert werden, ist Gegenstand derzeitiger Forschung. Bekannt ist, dass wiederkehrende und unbehandelte Depressionen in der mittleren Lebensphase das Demenzrisiko erhöhen. Da Frauen (scheinbar) häufiger an Depressionen sowie an Demenz leiden, ist die Behandlung von Depressionen besonders für Frauen ein relevanter und modifizierbarer Faktor zur Minderung des Demenzrisikos. Bei Erstmanifestation einer Depression im höheren Lebensalter, die oft mit vorübergehenden Kognitionsstörungen einhergeht, ist die frühe Differenzialdiagnose äusserst relevant. Nicht selten kann durch die wirksame Behandlung der Depression eine Selbständigkeit im Alltag wiedererlangt werden und die Sorge vor einer Demenz durch gezielte Diagnostik und Behandlung beseitigt werden.
Zielgruppe
Das Angebot richtet sich primär an Menschen ab dem 65. Lebensjahr mit affektiven Störungen mit oder ohne alltagsrelevanten Kognitionsstörungen. Auch jüngere Patientinnen und Patienten, die beispielsweise in Folge einer Hirnverletzung an Kognitionsstörungen und Depressionen leiden, können sich für eine Diagnostik und Therapie anmelden.
Angebot
Im Zentrum unserer Behandlung steht die Wiederherstellung einer guten Lebensqualität unserer Patientinnen und Patienten mit Reduktion der psychischen Belastung. Wir bieten eine umfassende Einzeldiagnostik mit klinisch-psychometrischer Untersuchung sowie die nicht-medikamentöse und medikamentöse Behandlung in der Einzel- und Gruppentherapie an.
Behandlungsteam
Im Zentrum für Neuropsychiatrie arbeitet ein erfahrenes, interprofessionelles Team aus Fachärztinnen und -ärzten, Psychologinnen und Psychologen sowie Fachpersonal aus den Bereichen Pflege, Soziale Arbeit, Aktivierungs-, Physio-, Bewegungs- und Musiktherapie.
Leitung:
Tim Petersen, Oberarzt
Psychologische Diagnostik und Therapie:
Beatrice Nasta, M.Sc. Psychologie
Zuweisung / Anmeldung
Die Zuweisung erfolgt durch die behandelnde Haus- oder Fachärztin respektive den behandelnden Haus- oder Facharzt, durch andere Kliniken beziehungsweise Altersheime sowie klinikintern. Eine Selbstzuweisung ist möglich.
Kosten
Die Kosten für die stationäre Behandlung werden nach Abzug von Franchise und Selbstbehalt von den Krankenkassen übernommen.