Heute spricht man von einem «autistischen Spektrum», weil sich die einzelnen autistischen Störungsbilder nicht immer scharf voneinander abgrenzen lassen. Beim Frühkindlichen Autismus werden bereits vor dem dritten Lebensjahr gravierende Beeinträchtigungen in der sozialen Interaktion und in der Kommunikation sowie repetitives Spielverhalten erkannt. Bei Kindern mit Asperger-Syndrom fallen ebenfalls erst später Auffälligkeiten in der sozialen und kommunikativen Entwicklung auf. Die sozialen Probleme zeigen sich am stärksten im Kontakt mit anderen Kindern und Jugendlichen. Dazu kommen oft ausgeprägte Spezialinteressen, eine detailorientierte Wahrnehmung, Mühe mit dem Perspektivenwechsel und sensorische Überempfindlichkeiten, z.B. auf Geräusche oder taktile Empfindungen.
Zielgruppe
Kinder und Jugendliche mit einem Verdacht auf oder einer Diagnose innerhalb des autistischen Spektrums. Erwachsene ab 18 Jahren finden das Angebot hier.
Angebot
Diagnostik
Die Diagnose einer Autismus-Spektrum-Störung (ASS) beruht einerseits auf der genauen Befragung von Eltern und anderen wichtigen Bezugspersonen zur Entwicklung und dem aktuellen Verhalten des Kindes. Andererseits machen wir uns als Fachpersonen mittels standardisierten und freien Spielbeobachtungen, im Gespräch sowie mit Hilfe von Tests ein eigenes Bild vom Verhalten des Kindes. Manchmal erfassen wir zudem kognitive (geistige) Fähigkeiten, die Selbstständigkeit im Alltag und emotionale Befindlichkeit. Ein Kind mit einer schweren autistischen Störung sollte auch neuropädiatrisch und genetisch untersucht werden. Dazu arbeiten wir mit dem Kinderspitals Zürich zusammen.
Beratung
Wenn bei einem Kind eine autistische Störung diagnostiziert wird, stellen sich die Eltern viele Fragen nach Ursachen, Behandlungsmöglichkeiten und Prognose. Wir informieren die Eltern umfassend und arbeiten dabei eng mit dem Elternverein Autismus Deutsche Schweiz zusammen. Bei Bedarf unterstützen wir Schülerinnen und Schüler beim Antrag für einen Nachteilsausgleich.
Therapien
Je nach Diagnose und Alter kommen unterschiedliche Methoden zum Einsatz. Einzelpsychotherapien mit Kindern und Jugendlichen führen wir nur in begrenztem Umfang durch.
Vorträge und Weiterbildungen
Wir beteiligen uns in vielfältiger Weise an der Aus- und Weiterbildung von Studierenden der Medizin oder Psychologie oder von therapeutischen oder pädagogischen Fachpersonen. Auch bieten wir Supervisionen an. Hier geht’s zum Weiterbildungskurs für evidenzbasierte intensive Frühintervention bei Kindern mit Autismus.
Behandlungsteam
Ärztliche Leitung: Dr. med. Gudrun Seeger-Schneider
Psychologische Leitung der Fachstelle Autismus, Ambulatorium inkl. Anmeldungen für Abklärungen, Gruppenangebote und Anträge für Nachteilsausgleich: Dr. phil. Bettina Jenny
Psychologische Leitung der Frühintervention inkl. Fragen zum Förderangebot für sehr junge Kinder mit Frühkindlichem Autismus: Lic. phil. Nadja Studer
Kosten
Die Kosten werden in der Regel von den Krankenkassen getragen.